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Soziales & Einkommen

Nach den Daten des Statistischen Bundesamtes 2009 waren 60% der alleinerziehenden Mütter erwerbstätig, während 40% keiner Erwerbstätigkeit nachgingen. Der Anteil der erwerbstätigen alleinerziehenden Väter betrug demgegenüber 72% und war insofern höher als bei den Müttern, was neben anderen Gesichtspunkten auch auf das geringere Alter der durch Mütter im Vergleich zu Vätern betreuten Kindern rückführbar sein dürfte.

Erwerbstätige alleinerziehende Mütter arbeiteten 2009 deutlich häufiger in Vollzeit als dies Mütter innerhalb von  Paarbeziehungen taten (42% versus 27%), wobei der Anteil der in Vollzeit arbeitenden bei den alleinerziehenden Väter aber mit 87% noch einmal höher lag.  Erneut mag sich dies durch das im Durchschnitt geringere Alter der Kinder der alleinerziehenden Mütter erklären, zumal Krippenplätze und Kindergartenplätze nach wie vor teilweise schwer erhältlich sind. Vermutlich liegt aber zusätzlich bei alleinerziehenden Müttern eine höhere Bereitschaft für eine Teilzeittätigkeit – und damit für Einkommensverzicht – vor als dies bei alleinerziehenden Vätern der Fall ist.

Die Sachlage, dass alleinerziehende Mütter deutlich häufiger einer Erwerbstätigkeit und insbesondere einer Vollzeiterwerbstätigkeit nachgehen als Mütter in Paarbeziehungen dürfte insbesondere auch an  der sich aus der Alleinerziehenden-Verantwortung ergebenen stärkeren Notwendigkeit, für das materielle Auskommen der Familie zu sorgen, ergeben. Allerdings ist es vielen alleinerziehenden Müttern, insbesondere in Ostdeutschland, nach den vorliegenden Zahlen offenbar nicht möglich, eine Vollzeittätigkeit zu finden, weshalb sie auf Teilzeittätigkeiten zurückgreifen müssen.

Sehr deutlich machen die Befunde des Mikrozensus 2009, dass gerade alleinerziehende Mütter häufiger mit einem niedrigen Familieneinkommen auskommen müssen als alleinerziehende Väter. Untersucht über alle alleinerziehenden Eltern verfügten 2009  knapp 30% der Alleinerziehenden über ein monatliches Einkommen von weniger als 1100 Euro, nur 8% verfügten über ein höheres Einkommen als 2600 Euro netto.  Bei den Vätern gehörten demgegenüber 22% zur höchsten Einkommensklasse, während lediglich 17 in der untersten Einkommensklasse lagen.

Ebenfalls machen die Zahlen des Mikrozensus 2009 deutlich, dass  Einpersonenfamilien, insbesondere mit alleinerziehenden Müttern, sich finanziell im Durchschnitt deutlich schlechter stellen als Familien mit zwei Eltern. Bei Berücksichtigung der unterschiedlichen Personenanzahl lag der Prozentsatz von Familien mit Paarbeziehungen, die der geringsten Einkommensklasse zuzuweisen waren,  bei lediglich 8%. Bei alleinerziehenden Müttern mit Kindern unter drei Jahren stieg dieser Prozentsatz demgegenüber auf 54% an.

Alleinerziehende sind schließlich gemäß der Zahlen des Statistischen Bundesamtes von 2009 besonders häufig betroffen von Hartz-IV, wobei über 40% der alleinerziehenden Eltern Leistungen bezogen, während dieser Prozentsatz bei Paaren mit Kindern lediglich bei knapp 9% lag.

Erkennbar wird aus den Zahlen zur sozialen und einkommensbezogenen Situation alleinerziehender Eltern, dass Alleinerziehende und insbesondere alleinerziehende Mütter und ihre Kinder in starkem Ausmaß Armutsrisiken ausgesetzt sind. Insbesondere eine alleinerziehende Mutter oder ein Kind einer alleinerziehenden Mutter zu sein, bedeutet insofern nach wie vor, finanziell gegenüber Eltern und Kindern in Paarbeziehungen benachteiligt zu sein.

Auch wenn die Zahlen des statistischen Bundesamtes bereits vor einigen Jahren erhoben wurden, gibt es keinerlei Hinweise dafür, dass sich hieran in der Zwischenzeit Grundlegendes geändert hätte.